Eine solche Entscheidung zu treffen ist allen Beteiligten sehr schwer gefallen. Dies ist in der 180- jährigen Geschichte des Heilbades Bad Salzschlirf ein tiefer Einschnitt für den Kur- und Tourismusstandort. Nachdem noch in der vergangenen Woche eine Reparatur der 40 Jahre alten Enteisungsanlage wahrscheinlich war, ist nunmehr bei Wieder- Inbetriebnahme der Anlage ein weiterer Defekt aufgetreten, der sich aufgrund der Kompliziertheit nicht reparieren lässt.
Bürgermeister Matthias Kübel und alle Redner der Fraktionen betonten in der Sitzung der Gemeindevertretung am 14.09. die Bedeutung der Therme und den Wunsch, eine neue Therme zu errichten. Kübel versprach, dafür zu kämpfen eine neue Therme zu bauen. Gleichzeitig wurde um Verständnis gebeten, dass dies wegen der finanziellen Dimensionen einer solchen Investition viele Anstrengungen Vieler und Augenmaß erfordere. Vor allem müssten übermäßige Belastungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gewerbesteuerzahler vermieden werden.
Im Bemühen um den Thermenneubau sind in den letzten Wochen und Monaten unzählige Gespräche auf Landes-, Landkreis, Bundes und EU- Ebene mit Politikern und Verantwortlichen geführt worden. Ebenso hat ein intensiver Austausch mit Fachleuten und großen Bäderbetreibern der Region stattgefunden, um sich über Möglichkeiten und Alternativen zu informieren. Auch mit Akteuren anderer Heilbäder in ähnlichen Situationen erfolgte ein Erfahrungsaustausch. Mandatsträger und Bürgermeister waren in Bad Orb, Bad Endbach, Bad Nauheim und anderen Kurorten unterwegs.
Der Neubau der Therme ist die mit Abstand größte Investition der Gemeinde der letzten Jahrzehnte. Dies geht nur mit Fördergeldern. Das gemeinsame Ziel von Bürgermeister und Gremien ist es, eine Förderung von mindestens 50 % zu erhalten. Rathauschef Kübel konnte dazu in der Gemeindevertretersitzung erste Erfolge vermelden. Gleichzeitig bat er um Verständnis, dass diese Gespräche nicht öffentlich geführt würden. Er versicherte den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, Hoteliers und Vertretern des örtlichen Handels, dass er sich intensiv mit Lösungen beschäftige. Er habe mit den Gremien unterschiedliche Varianten erarbeitet und im April ein Konzept vorgelegt, wie die Umsetzung auch mit einem fachkompetenten, finanzstarken Partner erfolgen könnte. Die Umsetzung ist derzeit in vollem Gange, man erwarte zum Jahresende konkrete Ergebnisse.
Gemeinsam mit den Hotels und Beherbergungsbetrieben wurden Sofortmaßnahmen entwickelt, um die Folgen der Schließung zu minimieren. So wurde ein Pendelverkehr nach Herbstein in die dortige Therme eingerichtet. Auch mit dem Lauterbacher Schwimmbad solle eine Kooperation erarbeitet werden.
Käufer von Mehrfachkarten und Gutscheinen mit einem Ausstallungsdatum ab 01.01.2013 können über die Touristinfo Bad Salzschlirf die Erstattung beantragen. Die Antragstellung zur Rückerstattung ist bis 30.09.2018 möglich. Ein entsprechendes Antragsformular steht auf der Website der Touristik und Service GmbH, www.bad-salzschlirf.de zum Download bereit und ist auch in der Tourist-Information, Lindenstraße 6 erhältlich.