„Diese Gesetzesänderung ist eine herausragende Chance für die Heilbäder und Kurorte in ganz Deutschland“, freut sich der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Michael Köhler, Bad Zwesten, über das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. „Damit können die vielgestaltigen Angebote der prädikatisierten Orte endlich wieder ihre volle Wirkkraft entfalten.“
„Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut,“ macht dazu die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, Almut Boller deutlich. „Die Heilbäder und Kurorte in Hessen bieten mit ihren kurspezifischen Einrichtungen beste Voraussetzungen für ambulante und stationäre Vorsorgemaßnahmen. Damit können sie zu einem langen und unbeschwerten Leben der Gäste und besonders auch der Bürgerinnen und Bürger beitragen.“
Für Matthias Kübel, Bürgermeister der Gemeinde Bad Salzschlirf ist die Nachricht ebenfalls eine erfreuliche. Die Thematik der Auskömmlichkeit der Vergütungssätze im Rehabereich waren bereits im Jahr 2019 Gegenstand von Gesprächen zwischen ihm, den für Bad Salzschlirf zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordneten Michael Brand und Thomas Hering sowie den Verantwortlichen der örtlichen Rehakliniken. „Dabei sehen wir, dass manches Vorhaben langen Atem benötigt und eine gute Lobby. Die haben die hessischen Heilbäder in ihrem Verband.“ Der Bürgermeister unterstreicht: „Wir können jetzt hoffen, dass die ambulante Badekur wieder ein echtes Standbein für unser Heilbad werden und zur Gesundheitserhaltung der Bevölkerung einen großen Beitrag leisten kann.“ Diese habe seit den Kostendämpfungsgesetzen Ende der 1990er Jahre bundesweit deutlich an Relevanz für die Kurorte eingebüßt. Bürgermeister Kübel sieht Bad Salzschlirf für die gesetzlichen Änderungen gut aufgestellt: „Sowohl unsere Kliniken als auch die von der Gemeinde unterhaltene Infrastruktur können die Anforderungen an die ambulante Badekur erfüllen. Gerade in die Heilquellen wurde in den letzten Jahren viel Geld investiert, um Technik und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Vor allem werden aber die örtlichen Rehakliniken von der Änderung profitieren, die ihre Gäste mit hohem medizinischem Sachverstand nach allen Regeln der Kur versorgen können, so Kübel abschließend.
Hintergrund:
Noch bis vor einigen Jahren waren ambulante und stationäre Vorsorgeleistungen als Pflichtleistung fest in den Gesetzes-büchern verankert. In den Gesundheitsreformen der 1990er verschwand der entsprechende Passus – mit weitreichenden Folgen für die Menschen und die Heilbäder und Kurorte. Denn die dringend benötigten Auszeiten zur Stärkung von Körper und Geist fehlten und sorgten verstärkt für Arbeitsausfälle und längere Krankheitsphasen. Die Heilbäder und Kurorte verloren zahlreiche Gäste und damit auch die Umsätze, die für die Erhaltung der kurspezifischen Einrichtungen dringend benötigt werden.
Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Heilbäderverband gemeinsam mit den Heilbäderverbänden der Bundesländer immer wieder an die Bundesregierung appelliert und die Umwandlung der ambulanten und stationären Vorsorgeleistungen in eine Pflichtleistung der Krankenkassen gefordert. „Wir sind froh, dass dieser Appell gehört wurde und die Heilbäder und Kurorte in Deutschland ihr volles Leistungsspektrum zeigen können“, dankt Vorsitzender Köhler für das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsvorsorge.
Über die Heilbäder und Kurorte in Hessen:
Der Hessische Heilbäderverband e.V. ist die Interessenvertretung der 30 Heilbäder und Kurorte in Hessen. Diese Kompetenz-Zentren für Vorsorge, Rehabilitation und medizinische Versorgung bieten vielfältige gesundheitstouristische Angebote. „Heilbad“ und „Kurort“ sind Prädikate, die eine hohe Qualität sowie eine wissenschaftlich fundierte medizinische Kompetenz in Verbindung mit Natürlichen Heilmitteln sicherstellen. Nachhaltigkeit und der Schutz beziehungsweise die Pflege der Umwelt sowie der Natürlichen Heilmittel sind daher eine wichtige Säule der Arbeit der Heilbäder und Kurorte. Als regionale Versorgungszentren mit ausgezeichneter Infrastruktur sichern sie die Grundversorgung an Gesundheitsangeboten in Hessen, die den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflussen. Weitere Informationen sind unter www.hessische-heilbaeder.de erhältlich.