Die Energiepreiskrise, der Klimawandel und die gestiegenen Baukosten stellen leider große Herausforderungen auch für den gemeindlichen Haushalt von Bad Salzschlirf dar. Immer wieder behindern Lieferverzögerungen unsere Baumaßnahmen.
Folgen des Klimawandels in unserem Kurpark
Die Auswirkungen des Klimawandels waren in diesem Sommer besonders sichtbar. Die lange Trockenheit – in Bad Salzschlirf fiel kreisweit am wenigsten Regen – macht sich im Ortsbild bemerkbar. Viele Bäume und Sträucher haben Trockenschäden. Die Ausmaße haben mich persönlich erschüttert. Gerade für den Kurpark mit seinen seltenen, teilweise bis zu 160 Jahre alten Arten kommt das einer Katastrophe gleich. Auch wenn nach den letzten Regenfällen die Rasenflächen wieder grün scheinen, so müssen viele Bäume des Kurparks und des Stadtgrüns bald gefällt werden. Die Mitarbeitenden der Kurgärtnerei haben sich dem Absterben durch intensives Wässern entgegen gestellt. Das hat in der Bürgerschaft zu vielen Diskussionen geführt. Man sollte dabei aber bedenken, dass die Maßnahme nicht dem Erhalt des Rasens sondern den darunter liegenden Wurzeln der Bäume diente. Wir erarbeiten ein Konzept, das Gießwasser nachhaltiger einzusetzen und Speicherlösungen zu nutzen.
Über das im letzten Bürgerbrief angesprochene Konzept zur Bestückung kommunaler Flächen mit PV- Anlagen gebe ich in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung einen Zwischenbericht. Ein weiterer Schritt zu mehr Klimaschutz und Biodiversität ist das Gründach auf dem Gemeindezentrum. Wir erhalten für die Herstellung als Klimaschutzkommune dafür eine Förderung von rund 155.000 €. Die Auftragsvergabe wird ebenfalls in der Sitzung diskutiert, so dass die Arbeiten noch in diesem Jahr starten könnten. Schließlich macht uns die Umstellung der Heizung des Gemeindezentrums auf Biomasse als Energieträger unabhängig von teurem Gas.
Energiepreiskrise zwingt uns zum Handeln
Die Entwicklung der Energiepreise ist besorgniserregend. Sie stellt für uns alle eine erhebliche Belastung dar. Wir haben mit dem Klimaschutzteilkonzept eine Maßnahmenliste erarbeitet, die neben CO² natürlich auch für den kommunalen Haushalt Kosten einspart. Über die Umsetzung der einzelnen Punkte habe ich hier immer wieder berichtet. Auf der Gemeindewebseite findet sich auch eine Zusammenstellung. Die Bundesregierung hat die öffentliche Hand zu Einsparungen verpflichtet. Dies führt dazu, dass die Beleuchtung der Roten Brücke und des Gradierpavillons abgeschaltet wird. Die Temperaturen in den Arbeitsräumen werden vorschriftsmäßig abgesenkt. Durchlauferhitzer müssen auch in den öffentlichen Toiletten abgeschaltet werden, sofern sie nicht die Frostsicherung gewährleisten. Nach dem Gemeindezentrum wird der Gemeindevorstand kurzfristig auch die Gasheizung der Wandelhalle abstellen. Hier ist eine Umstellung von teurem Gas auf günstigere Fernwärme vorgesehen. Und auch hier müssen nach der „Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ die Temperaturen gesenkt werden.
Trinkwasserversorgung in Zeiten der Trockenheit
In Kürze starten die Arbeiten zur Regeneration des Trinkwassertiefbrunnens in Müs. Nach Abschluss dieser Maßnahme für die wir über 1 Mio. Euro in die Hand nehmen, steht zusätzliches Trinkwasser zur Verfügung, um die anderen Brunnen zu entlasten. In der Juli- Sitzung der Gemeindevertretung wurde aus gebührenrechtlichen Gründen die Frischwassergebühr um 0,46 € auf nun 1,52 € zzgl. MwSt. gesenkt. Das entlastet die privaten Geldbeutel, soll aber nicht als Ansporn genommen werden, mehr Wasser zu verbrauchen. Ich bitte Sie, auch nach den heißen Sommermonaten verantwortungsvoll mit der knappen Ressource Wasser umzugehen.
Viele Neuerungen für den Tourismus
Neben dem fertig gestellten Wohnmobilstellplatz an der Altefeld und den schon erwähnten Veranstaltungen, sind im touristischen Bereich unserer Gemeinde Vorbereitungen für die Arbeit an einem neuen touristischen Gesamtkonzept abgeschlossen. Im Rahmen des Landesförderprogramms „Dorfmoderation“, welches 90 % der entstehenden Kosten übernimmt, soll gemeinsam mit Akteuren der Gesundheits- und Beherbergungsbetriebe, den Händlern und Gastronomen sowie Bürgerinnen und Bürgern ab Herbst eine Tourismusstrategie erarbeitet werden. An ihr wollen wir unser Handeln der kommenden Jahre orientieren Außerdem wird das Erscheinungsbild der Veröffentlichungen und des Logos modernisiert werden.
Baustelle Fuldaer Straße, was wird gemacht? Wie geht’s weiter?
Der Bau des Regenüberlaufs in der Fuldaer Straße geht nach einer Pause aufgrund von Lieferproblemen eines Bauteils weiter. Die Arbeiten an den Wasser- und Abwasserleitungen im Kreuzungsbereich gehen in die letzte Phase und sollen zu den Herbstferien hin abgeschlossen werden. Dann wird der Kreuzungsbereich wieder freigegeben, die Vollsperrung Richtung Ortsausgang bleibt jedoch.
Die Gesamtmaßnahme wird weiterhin unsere Geduld fordern. Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Winter fertig werden. Das Bauwerk, das die Regenwässer der Außenbereiche puffert ist eine komplexe Maßnahme. Das Baufeld ist sehr eng und voller anderer Versorgungsleitungen. Die Arbeiten werden mit viel Einsatz und schnellstmöglich abgeschlossen werden, so dass wir an dieser Stelle anschließend eine leistungsfähige Abwasser- und Regenwasserentsorgung haben. Ich verstehe, dass die Maßnahme viele Einschränkungen mit sich bringt und auch für angespannte Nerven sorgt. Daher danke ich allen Anliegern und Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis und die gute Zusammenarbeit.
Inklusionsbeauftragter
Inklusion kann unseren Ort bereichern. Das gute Zusammenleben von Menschen mit und ohne Handicaps sagt viel über eine gute Ortsgemeinschaft aus. Der Abbau von Barrieren und die Sensibilisierung für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sind mir sehr wichtig. Ich unterstütze daher die Arbeit des Vereins Leben und Arbeiten – Wir für Bad Salzschlirf, der genau hier zusammen mit der Stiftung Antonius ansetzt. Dessen Anregung, einen ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten einzusetzen hat die Gemeindevertretung im Juli aufgegriffen und ich freue mich auf wichtige Impulse einer solchen Stelle für unsere Arbeit. Im Moment suchen wir geeignete Personen. Wenn Sie Interesse haben, können Sie sich auf der Internetseite der Gemeinde informieren: https://www.badsalzschlirf.de/leben/inklusion/
Wenn Ihnen ein Thema zu kurz gekommen oder nicht erwähnt vorkommt, sprechen Sie mich an! Ich stehe für weitere Fragen zur Verfügung. Gerne können Sie mir eine E- Mail an m.kuebel@badsalzschlirf.de schreiben. Oder Sie kommen in eine der nächsten Bürgersprechstunden. Diese findet immer zum ersten Donnerstag eines Monats statt. Termine können über Frau Grahm unter der Telefonnummer 06648 930310 vereinbart werden. Selbstverständlich stehe ich auch außerhalb dieser Sprechzeiten jederzeit für ein Gespräch über Ihre Anliegen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Kübel
Bürgermeister