Sachstand Bonifaziusbrunnen: ein schwieriger Fall vor der Klärung


Nachdem der Brunnen zuvor brach lag, wurde im Jahr 2013 durch Bürgermeister Matthias Kübel eine grundhafte Sanierung des Brunnens vorgenommen. Dauerhaft brachte diese Sanierung allerdings nicht den erwarteten Erfolg. Ziel war es, eine kontinuierliche Förderung bei Reduzierung der Betriebskosten zu erreichen.

In den kommenden Jahren kam es immer wieder zu Problemen mit der Förderung, weil die Pumpen in kürzester Zeit verschlammten. Auch der aktuelle Stillstand des Brunnens ist darauf zurückzuführen, dass sich die Pumpe noch vor dem regelmäßigen Reinigungsintervall mit Eisenschlamm zusetzte, und irreparable Schäden aufwies. In den letzten Jahren mussten immer wieder neue Pumpen installiert werden, kein Unterhaltungskonzept griff.

Der Gemeindevorstand diskutierte intensiv über mögliche Lösungen. In den letzten Jahren waren 5- stellige Beträge in den Unterhalt des Brunnens geflossen, was unstreitig zu viel Geld ist. Es wurde beschlossen, den Brunnen einer geophysikalischen Untersuchung zu unterziehen, um die Gründe der raschen Verschlammung zu erfahren. Hierüber wurde berichtet.

Im Sommer erhielt die Gemeinde das Ergebnis: der Teil des Brunnens, der in den 1970 Jahren vertieft wurde, wies einen sehr hohen Fremdwassereintrag auf. Dieses Fremdwasser, das keine Heilwasserqualität hat führt einen außerordentlich hohen Sauerstoffanteil mit sich. Zusammen mit der MIneralisierung des Heilwassers führt der Sauerstoff in einer chemischen Reaktion zu Eisenschlamm. Dieser setzt die Pumpen zu und zerstört sie.

Mit diesen Erkenntnissen konnte eine Lösung entwickelt werden. Ausgehend von der These, dass nur im nachträglich vertieften Teil des Brunnens Sauerstoff eintritt und nicht im historischen Teil, soll die Förderung auf den oberen Teil beschränkt werden. Dafür müsste der untere Bereich hermetisch verschlossen werden. Zur Absicherung, ob die Lösung tatsächlich funktioniert, wurde sie in den letzten 4 Wochen simuliert und die Wasserqualität beprobt.

Sobald die Ergebnisse vorliegen und die Tragfähigkeit der entwickelten Lösung vorliegen, können die Abdichtungsarbeiten beginnen. Ohne die erwiesene Funktionsfähigkeit des Verschließens wäre jedwede größere Investition verantwortungslos.