Bürgermeister Matthias Kübel zeigt sich sehr angetan vom neuen Haus des Gastes: „Das Gebäude ist absolut zukunftssicher aufgestellt und ein echter Hingucker.“ Er freue sich sehr über das Ergebnis.
Kern des Gebäudes ist die Kita. Sie war zunächst als zweigruppige Einrichtung geplant, durch den steigenden Bedarf wurden die Zeichnungen während der Bauphase aber noch einmal angepasst und ein dritter Gruppenraum ergänzt. In der Kita können jetzt insgesamt bis zu 75 U-3-, Ü-3- und Integrationskinder in drei Gruppen betreut werden. Kübel betont: „Wir haben sehr vorausschauend gehandelt und kurzfristig agiert. Das verdient Lob, denn damit haben wir den Bedarf an Betreuungsplätzen langfristig gedeckt und müssen nicht in ein paar Jahren von vorne anfangen.“
Das Haus des Gastes hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Erbaut wurde es 1975 als Gemeindezentrum mit Sälen für Sitzungen, Feiern und Veranstaltungen. Im Keller befand sich der Schießstand für den Schützenverein, integriert war außerdem eine Gaststätte samt Pächterwohnung. Diese hatte über die Jahrzehnte viele Pächter, war seit 2019 allerdings gar nicht mehr belegt. Das Gebäude wurde zuletzt als Gemeindebücherei genutzt, einige Räume von Vereinen, der größte Teil allerdings stand leer.
Vor sechs Jahren war dann klar: Das Haus des Gastes ist sanierungsbedürftig, eine Lösung muss her. Gleichzeitig suchten die Verantwortlichen nach einer Fläche für das neue Kita-Gebäude. Nach intensiven Beratungen entschied sich die Gemeindevertretung 2019 dazu, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, das Haus des Gastes vollständig zu sanieren und darin einerseits die Kita zu integrieren, andererseits aber auch weitere Nutzungsmöglichkeiten zu bieten. Architekt und Planer Andreas Reus betont: „Die Entscheidung war genau richtig.“ Damit vermeide die Gemeinde künftigen Leerstand in einem Kita-Gebäude, sollten zum Beispiel die Betreuungszahlen wieder sinken. „Und sie kann mit dem Haus des Gastes flexibel auf künftige Herausforderungen reagieren.“
Neben der Kita ist auch Platz für Vereine im Haus des Gastes: Im Keller können sie Proben- und Sitzungsräume sowie das Lager nutzen. Der Schützenverein hat dort ebenfalls wieder sein Zuhause gefunden und kann am Schießstand im Keller trainieren. Matthias Kübel unterstreicht: „Damit haben wir ein zentrales Gebäude im Herzen unseres Kurorts deutlich aufgewertet und Räume für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Bedürfnisse geschaffen.“ Und weil die Gemeindebücherei in die Riedstraße 3 in das ehemalige Schlecker-Gebäude gezogen ist, wurde dort gleichzeitig ein Leerstand beendet.
Natürlich wurde das Haus des Gastes auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht: Heute liegt der Verbrauch nicht nur prozentual deutlich niedriger als vorher – sondern sogar in absoluten Zahlen. Bürgermeister Matthias Kübel sagt: „Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass das Gebäude heute nicht mehr nur anlassbezogen genutzt wird, sondern durch die Kita täglich.“
Für die Energieeinsparungen sind viele Faktoren verantwortlich: die geplanten Photovoltaik-Module, die neue Heizungsanlage sowie das klimafreundliche Gründach, das durch seine Bepflanzung im Sommer kühlt und im Winter wärmt. Jeder Quadratmeter Dachfläche kann außerdem knapp 25 Liter Regenwasser speichern, insgesamt handelt es sich um ein Volumen von circa 23.500 Litern. Bürgermeister Kübel: „Dadurch leistet das Haus des Gastes auch noch einen wichtigen Beitrag zu unserer Starkregenrisikostrategie.“
Auch aus finanzieller Sicht sei es übrigens genau die richtige Entscheidung gewesen, das Haus des Gastes zu sanieren und auf einen Kindergarten-Neubau zu verzichten, betont Kübel. In der Tat kann sich die Fördersumme sehen lassen: Das Projekt wurde mit circa 1,6 Millionen Euro von Bund und Land sowie mit 384.000 Euro aus dem Kreisausgleichsstock bezuschusst. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf circa 2,5 Millionen Euro. Für einen Kindergarten-Neubau hätte es hingegen nur rund 170.000 Euro an Zuschüssen gegeben.
Der Tag der offenen Tür ist am Freitag, 19. April, ab 15 Uhr. Es wird Essen und Getränke geben sowie die Möglichkeit, sich die Räumlichkeiten anzuschauen und sich über den Entstehungsprozess des Gebäudes zu informieren. Kübel betont abschließend: „Ich lade alle herzlich dazu ein und freue mich über jeden, der sich dieses neue Schmuckstück ansehen will.“