Mit freundlicher Genehmigung der Pressestelle des Landkreises Fulda:
Der 37-jährige Andreas Waldmann blickt auf viele Jahre in der Feuerwehr zurück: 1995 ist er mit zehn Jahren der Jugendfeuerwehr beigetreten, mit 18 Jahren ist er direkt in die Einsatzabteilung gewechselt. 2008 wurde er stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart, 2010 dann Gemeindejugendfeuerwehrwart. „Seit 2013 gestalte ich in der Einsatzabteilung die Ausbildung mit“, erklärt der Bad Salzschlirfer, der seit 2015 Ausbilder Gefahrgut und seit 2018 stellvertretender G-ABC-Zugführer ist. Auch das Amt des stellvertretenden Atemschutzgerätewartes übte er lange Jahre aus. „Die Feuerwehr ist mir einfach wichtig“, betont er. Aufgrund beruflicher Einsätze im Ausland gab es immer mal wieder Unterbrechungen in seiner Feuerwehr-Tätigkeit. Nach der Fachoberschule begann Waldmann sein Studium im gehobenen Dienst an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden in der Fachrichtung Polizei. „Nach dem Studium war ich dann in der Bereitschaftspolizei, wurde aber recht schnell zum Staatsschutz abgeordnet und war dann in der Terrorismusbekämpfung tätig.“ Es folgten Einsätze in Afghanistan und in Zentral- und Südostasien für verschiedene nachrichtendienstliche Behörden – die Tätigkeit in der Feuerwehr war zu dieser Zeit nur sehr eingeschränkt möglich. Als dann seine Lebzeitbeamtung bevorstand, bekam er diese aufgrund schwerer Knieverletzungen nicht bescheinigt, weshalb er von 2008 bis 2011 bei der Firma Otterbein in Großenlüder eine Umschulung zum Speditionskaufmann machte. Dort arbeitet Waldmann bis heute als Disponent und Brandschutzbeauftragter. Zwischenzeitlich war er immer wieder für diverse polizeiliche nachrichtendienstliche und militärische Behörden tätig. Während dieser Zeit absolvierte er auch seine militärische Ausbildung. Seit Mai 2020 ist Waldmann für die Vereinigten Staaten im Bereich Sicherheit und Personenschutz in Frankfurt und in Garrison Wiesbaden tätig.
„Die Feuerwehr, insbesondere die Jugendfeuerwehr, liegt mir sehr am Herzen, weshalb mir die Entscheidung die Tätigkeit als Kreisbrandmeister auszuüben anfangs sehr schwer fiel. Da ich jedoch ein starkes Team hinter mir habe, lassen sich beide Tätigkeiten miteinander vereinen. Ich möchte die Feuerwehren, insbesondere im Landkreis Fulda weiter voranbringen, weshalb die Übernahme dieser ehrenvollen Aufgabe für mich selbstverständlich ist“, berichtet Waldmann. Ab sofort begleitet und berät er die Feuerwehren im Bezirk I (Bad Salzschlirf, Großenlüder, Hosenfeld, Flieden, Neuhof, Kalbach) und arbeitet vor allem mit den dortigen Leitern der Wehren zusammen. Weiter wird Waldmann in der Aus- und Fortbildung, bei der Abnahme von Lehrgängen, sowie im Brandschutzaufsichtsdienst im Kreisgebiet des Landkreises Fulda mitwirken.
Ganz anders als Andreas Waldmann hatte Ramona Schwendner bis zum Jahre 2009 mit der Feuerwehr gar nichts zu tun. Sie war weder in der Kinder- oder Jugendfeuerwehr noch mit 18 Jahren direkt in der Einsatzabteilung. Als sie 2009 nach Steinhaus zog, war es Zufall, dass genau in diesem Jahr die Feuerwehr Petersberg-Steinau eine Kinderfeuerwehr gründen wollte. „Bei einem Spieleabend fragte mich der Wehrführer – der ein guter Freund von mir ist –, ob ich nicht Lust darauf hätte, in der Kinderfeuerwehr mitzuarbeiten“, erklärt die heute 36-Jährige. Zwei Wochen später wurde es dann Ernst und sie wurde mit vier weiteren zukünftigen Betreuerinnen ins Feuerwehrhaus eingeladen. Nachdem allen klar war, dass die Gründung und das Betreuen der Kinderfeuerwehr eine tolle Sache ist, musste an dem Abend noch festgelegt werden, wer die Leitung übernimmt. Schwendner hatte damals ihr Informatikstudium gerade beendet und war beruflich in Frankfurt tätig. „Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht darüber nachgedacht, dass ich die Leitung der Kinderfeuerwehr übernehmen würde. Für mich war allerdings sofort klar, wenn ich das mache, mache ich es richtig und trete gleichzeitig in die Einsatzabteilung ein, um den Kindern mögliche Fragen beantworten zu können“, blickt sie zurück. Und so wurde sie 2009 Leiterin der Kinderfeuerwehr und zeitgleich Mitglied in der Einsatzabteilung. „In der Feuerwehr kannte ich damals niemanden außer den Wehrführer, dennoch wurde ich in der Feuerwehr aufgenommen, als würde ich schon immer dazu gehören. Ohne diese Unterstützung und den Zusammenhalt dort, würde ich heute nicht dort stehen wo ich jetzt stehe. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt sie stolz.
2015 zog sie mit ihrem jetzigen Freund nach Bad Salzschlirf und wechselte damit in die dortige Einsatzabteilung. Zeitgleich gab sie die Leitung der Kinderfeuerwehr in Steinau ab, betreut die Kinderfeuerwehr aber noch heute. In Bad Salzschlirf betreut sie zusätzlich die Jugendfeuerwehr. Außerdem war sie von 2013 bis 2015 Fachbereichsleiterin für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjugendfeuerwehr Fulda und ist ebenfalls seit 2013 Wertungsrichterin der Kreisjugendfeuerwehr Fulda. „Ich bin einfach mit Feuer und Flamme in der Feuerwehr dabei“, betont die 36-Jährige, die in einer Werbeagentur in Frankfurt arbeitet. Als Kreisbrandinspektor Adrian Vogler auf Schwendner zukam und sie fragte, ob sie Kreisbrandmeisterin für den Bereich der Kinderfeuerwehren werden möchte, war sie sich erst einmal nicht sicher, ob sie dieser Aufgabe gewachsen ist. „Ich habe lange darüber nachgedacht, wobei ich tief in meinem Inneren von Anfang an wusste, dass die Tätigkeit als Kreisbrandmeisterin für die Kinderfeuerwehren einfach genau mein Ding ist.“ Ab sofort arbeitet sie nun in den Gremien auf Kreis-, Landes- und gegebenenfalls Bundesebene mit. Sie begleitet und berät die Kommunen zudem, wenn sie eine neue Kinderfeuerwehr ins Leben rufen möchten. Zu ihren Aufgaben gehört ebenfalls die Erarbeitung und Durchführung von Aus- Fort- und Weiterbildungen sowie die Ausgestaltung des Ausbildungsnachweises Tatze.
„Die Übergabe der Ernennungsurkunden zum Ehrenbeamten ist ein besonderer Tag. Wir können gleich zwei Kreisbrandmeister in den Dienst stellen – und beide kommen sogar aus Bad Salzschlirf – der kleinsten Feuerwehr im Kreisgebiet“, freut sich Kreisbrandinspektor Adrian Vogler.